Wie geht die MPU wegen Drogen?
Anschließend folgt eine medizinische Untersuchung, bei der natürlich ein besonderer Schwerpunkt auf der zurückliegenden Drogenkarriere liegt. Auch ein Drogentest ist daher üblicher Teil der Untersuchungen. Als nächstes folgt der Reaktions- beziehungsweise Leistungstest am Computer: Hier müssen Probanden auf akustische oder optische Signale durch das Drücken einer Taste oder den Tritt auf ein Pedal reagieren.
Den Abschluss bildet das psychologische Gespräch. Darin will sich der Gutachter ein Bild machen, wie sein Gegenüber zu seinem Fehlverhalten steht, ob er selbiges aufgearbeitet hat und wie die aktuelle Lebenssituation aussieht. In den meisten Fällen geht der Drogen-MPU ein Abstinenznachweis voraus. Das bedeutet, dass die teilnehmende Person nachgewiesen hat, über einen festgelegten Zeitraum komplett drogenfrei geblieben zu sein.
Wann muss man eine MPU wegen Drogen machen?
Die Straßenverkehrsordnung ist ganz klar: Wer unter dem Einfluss von Rauschmitteln steht, darf kein Auto fahren. Darum kennen die Polizeibeamten bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle oder gar der Beteiligung an einem Unfall keinen Spaß: Wer unter Drogeneinfluss Auto fährt, muss sich nicht nur einstweilen von seinem Führerschein verabschieden und ein hohes Bußgeld zahlen.
Die Führerscheinstelle wird bereits nach der einmaligen Fahrt unter Drogeneinfluss Zweifel an der Fahreignung einer Person äußern und die MPU anordnen. Dies gilt oftmals auch dann, wenn der Drogentest zwar negativ ausfällt, sich die betreffende Person aber im Besitz von illegalen Drogen befindet. Wird man als Autofahrer mit Drogen erwischt, ist der Führerschein meistens sofort weg und die MPU wird ebenfalls angeordnet.
Wird man außerhalb der Beteiligung am Straßenverkehr mit Drogen aufgegriffen, ist der Führerschein zwar nicht automatisch weg. Dennoch kann die Führerscheinstelle berechtigte Zweifel an der Fahreignung anmelden und eine MPU-Teilnahme anordnen. Und auch in diesem Fall sollte man die Maßnahme nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn bei nicht bestehen geht man definitiv für eine geraume Zeit zu Fuß.
Was kostet eine MPU wegen Drogen?
Bis Mitte 2018 waren die Kosten für die MPU bundesweit einheitlich geregelt. Doch schon damals waren die Gebühren für eine drogenbedingte MPU mit 554,54 Euro höher als eine MPU aus anderen Gründen. Waren neben der Drogenauffälligkeit auch Punkte in Flensburg im Spiel, so musste man sogar 728,28 Euro bezahlen. Und kam sogar ein Alkoholdelikt noch on Top, addierten sich die MPU-Gebühren auf stattliche 929,39 Euro. Mittlerweile haben es die Begutachtungsstellen selbst in der Hand, die Höhe der MPU-Gebühren festzulegen.
Aus diesem Grunde lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Anbieter. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die MPU wegen Drogenmissbrauch nach wie vor die teuerste MPU-Form ist und man mindestens mit dem genannten Festbetrag aus früheren Zeiten zu rechnen hat. Muss man im Vorfeld einen Abstinenznachweis erbringen, verdoppeln sich diese Kosten sogar.
Zu Buche schlägt auch ein optionaler Vorbereitungskurs auf die MPU: Hierfür werden nochmals einige hundert Euro fällig. Fachleute raten aber dringend zu einem solchen Kurs, denn die Durchfallquote ist unter vorbereiteten MPU-Teilnehmern weitaus geringer. In jedem Fall muss man als Teilnehmerin der Teilnehmer alle mit der MPU zusammenhängenden Kosten selber tragen. Das gilt auch, wenn man die MPU nicht besteht und die Maßnahme wiederholen muss.
Welche Drogen kann man während der MPU nehmen?
In vielen Fällen geht der drogenbedingten MPU ein Abstinenznachweis voraus. Mit diesem wird belegt, dass man innerhalb eines zuvor festgelegten Zeitraumes keinerlei illegale Drogen konsumiert hat. Anders als beim Alkohol gibt es hier auch keine Toleranz. Schon kleinste Spuren von Drogen genügen also, damit der Abstinenznachweis hinfällig wird und man damit auch nicht zur MPU zugelassen wird. Bei den Kontrollterminen wird natürlich in einem breiten Spektrum auf Drogen untersucht: Die Bandbreite reicht von Kokain und Heroin über Christal Meth und Marihuana bis hin zu Extasy und anderen Kunstdrogen.
Auch zur MPU sollte man natürlich vollkommen clean erscheinen.
Das bedeutet: Selbstverständlich darf man im Vorfeld der MPU einen starken Kaffee trinken, auch Substanzen wie Traubenzucker oder Nikotin sind kein Problem. Selbst CBD-Produkte darf man vor (und theoretisch auch während) der MPU konsumieren, sofern der Grenzwert von 0,2 % THC im Produkt nicht überschritten wird. Bei allen illegalen Drogen gibt es aber auch während der MPU kein Pardon:
Fällt ein Drogentest bei der MPU positiv aus, so gilt die Untersuchung sofort als beendet und man kann sich erst einmal keine Hoffnung auf die Wiedererlangung des Führerscheins machen. Nach der MPU ist die Maßnahme komplett abgeschlossen. Mit grundlosen Drogenkontrollen braucht man also nicht mehr zu rechnen. Trotzdem ist es natürlich nicht ratsam, nach der überstandenen MPU wieder zur Droge zu greifen. Denn andernfalls riskiert man, den Führerschein bei einer Polizeikontrolle schnell wieder zu verlieren.
Wie lange ist der Führerschein weg wegen Drogen?
Wer unter dem Einfluss von Drogen Auto fährt, muss mit erheblichen Konsequenzen rechnen. Sofern der Drogenkonsum bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle auffällt, man jedoch keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet hat, wird man als Ersttäter mit einem einmonatigen Fahrverbot bestraft. Gleichzeitig bekommt man zwei Punkte in Flensburg. Erreicht das Punktekonto einen Wert von 8, so wird der Führerschein komplett entzogen, andernfalls kann man ihn sich nach der Sperrzeit wieder abholen.
Kommt es zu einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, ist die Sachlage anders, denn dann begeht man eine Straftat, die u.a. mit dem sofortigen und dauerhaften Entzug des Führerscheines einhergeht. Auch wenn man nicht unter Drogeneinfluss steht, bei einer polizeilichen Kontrolle aber mit Drogen aufgegriffen wird, muss man darauf gefasst sein, Post von der Fahrerlaubnisbehörde zu bekommen. Denn sofern die Drogen nicht nachweislich einer anderen Person zugeordnet werden können, gilt allein der Besitz von Drogen als Indiz für den Eigenverbrauch. Dieser wiederum kann bei der Führerscheinstelle Zweifel aufkommen lassen, ob man generell zum Führen eines Kraftfahrzeuges im Bereich der StVO geeignet ist.
Kommen Zweifel an der körperlichen, geistigen oder charakterlichen Eignung zum Führen eines KFZ auf, so kann die Behörde den Entzug des Führerscheins anordnen. In solchen Fällen ist der Entzug des Führerscheines nicht befristet, i.d.R. kann man ihn erst nach einer erfolgreich durchlaufende MPU (in vielen Fällen mit vorangehendem Abstinenznachweis) erneut beantragen. Eine Sonderstellung nimmt Cannabis ein, das womöglich in naher Zukunft durch die Bundesregierung als legale Droge eingestuft wird. Schon jetzt führt der Besitz von Cannabis nicht automatisch zum Entzug des Führerscheines. Dies ist nur der Fall, wenn der Besitzerin oder dem Besitzer ein regelmäßiger Drogenkonsum nachgewiesen werden kann.
Wie lange drogenfrei für MPU?
In vielen, jedoch nicht in allen Fällen eines Drogenmissbrauchs beziehungsweise einer Autofahrt unter Drogeneinfluss ordnet die zuständige Fahrerlaubnisbehörde die Erbringung eines Abstinenznachweises an. Dieser wird meistens auf eine Dauer von sechs Monaten festgesetzt. Gibt es Gründe für die Annahme, dass eine Person sogar drogenabhängig ist, kann der Abstinenznachweis auch auf zwölf Monate angesetzt werden. Unter gewissen Voraussetzungen ist es möglich, die zwölfmonatige Abstinenz auf neun Monate zu verkürzen, hierzu kann man bei einer Rechtsberatung mehr Informationen bekommen.
Anders als bei einem Abstinenznachweis nach einem Alkoholdelikt gilt im Falle von Drogen das Motto „null Toleranz“: Wenn bei einem Kontrolltermin auch nur kleinste Spuren von Drogen nachgewiesen werden, ist der Abstinenznachweis sofort hinfällig und man wird nicht zur Teilnahme an der MPU zugelassen. Es versteht sich von selbst, dass man zum eigentlichen MPU-Termin clean und nüchtern erscheinen muss. Auch bei der MPU selbst muss man mit einer Alkohol- beziehungsweise Drogenkontrolle rechnen. Fällt diese positiv aus, ist die MPU sofort als nicht bestanden beendet.
Nach der MPU muss man mit keinen anlasslosen Drogenkontrollen mehr rechnen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man wieder wie vorher Drogen konsumieren sollte. Wenn man man dann wieder bei einer Fahrt unter Drogeneinfluss oder mit Drogen im Besitz erwischt ist. Ist der Führerschein sofort wieder weg. Und: Hat man die MPU bestanden und den Führerschein neu beantragt und wird in dieser Zeit wieder drogenauffällig, so bekommt man die Fahrerlaubnis natürlich nicht wieder ausgehändigt.
Was passiert, wenn der Drogentest positiv ist bei der MPU?
Die MPU ist eine Maßnahme, bei der festgestellt werden soll, ob eine Person generell in der Lage ist, ein Fahrzeug im Bereich des öffentlichen Straßenverkehres zu führen. Natürlich ohne eine Gefahr für sich selbst und andere darzustellen. Wurde einem der Führerschein entzogen und wurde man gleichzeitig zur Teilnahme an einer MPU verpflichtet, so kann man dies als einen überdeutlichen Warnschuss verstehen.
Das gilt insbesondere für jene Teilnehmenden, die aufgrund eines Drogen- oder Alkoholdeliktes an der MPU teilnehmen müssen. Zur sicheren Teilnahme an Straßenverkehr gehört, dass man keine Drogen konsumiert und mit dem Konsum von Alkohol sehr verantwortungsvoll umgeht. Aus genau diesem Grund gehört ein Alkohol- und Drogentest zur MPU dazu. Ist das Resultat positiv, so braucht man sich keine Hoffnung auf eine positive Beurteilung zu machen: Die MPU gilt mit positivem als nicht bestanden und das gesamte Verfahren wird hinfällig.
Über diese Zusammenhänge sollten sich vor allem jene MPU-Teilnehmer im Klaren sein, die zuvor einen Abstinenznachweis zu erbringen hatten. Denn dieser befreit leider nicht von dem im Rahmen der MPU zu erbringenden Drogentest. Dementsprechend ist es nicht ratsam, den bestandenen Abstinenznachweis mit dem Konsum von Drogen zu feiern. Es ist durchaus möglich, dass auf einen positiven Drogentest bei der MPU eine erneute Erbringung eines Abstinenznachweises angeordnet wird.
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