Allerdings gilt ein vorangegangener Abstinenznachweis nicht als Ersatz für einen Drogentest im Rahmen der MPU. Auch bei diesem Termin wird nochmals eine Kontrolle via Haaranalyse oder Urinscreening durchgeführt. Auch wenn man alle Teile der MPU besteht: Ist der Drogentest positiv, gilt die MPU als nicht bestanden. Hier gibt es leider auch keinen Deutungsspielraum.
Welche Fragen stellt der Arzt bei der MPU?
Bereits zu Beginn der MPU muss man Fragebögen ausfüllen, in denen es vordergründig um Details zur Person geht. Hier kann eine etwaige Drogenkarriere aber auch bereits eine Rolle spielen. Das psychologische Gespräch dient dem Gutachter dazu, sich ein Bild von seinem Gegenüber zu verschaffen – insbesondere im Hinblick auf das zugrundeliegende Drogendelikt.
Hierzu werden also spezifische Fragen gestellt die ergründen sollen, ob die teilnehmende Person ihr Fehlverhalten einsieht und eine Strategie entwickelt hat, damit es zu keiner Wiederholung kommt. Typische Fragen sind also „Wie bewerten Sie Ihr Verhalten aus der heutigen Sicht?“ oder „Was haben Sie aus dem Verlust Ihres Führerscheines gelernt?“ Dabei ist es für die Fachleute kein Problem, auswendig gelernte Sätze von ehrlichen Antworten zu unterscheiden.
Wie lange dauert MPU bei Drogen?
Wie läuft eine MPU wegen Drogen ab? In vielen Fällen muss man vor der Teilnahme an einer MPU wegen Drogen einen Abstinenznachweis erbringen, der zwischen sechs und zwölf Monate dauert. Die eigentliche MPU unterscheidet sich in ihrer Länge nicht wesentlich von anderen MPUs. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es zwar nicht, doch erfahrungsgemäß nimmt eine MPU zwischen 2,5 und 3,5 Stunden Zeit in Anspruch. Wenn man bei einer Drogen-MPU von der längeren Zeitdauer ausgeht, ist man meistens auf der sicheren Seite.
Welche Drogen sind bei MPU nicht getestet?
Bei der MPU achtet man auf ein sehr breites Spektrum an illegalen Drogen. Kokain, Heroin, Amphetamine und Designer-Drogen gehören also ganz selbstverständlich dazu. Und auch genau, wie die Hersteller der Drogen immer wieder neue Substanzen auf den Markt bringen. So justiert man auch bei der Drogenkontrolle immer wieder nach.
Was keine Rolle spielt und daher nicht explizit getestet wird, sind legale Substanzen wie Koffein, Nikotin oder auch CBD – letzteres, sofern der Grenzwert von 0,2% THC im konsumierten Produkt nicht überschritten wird.