MPU Kosten

Wie viel kostet eine komplette MPU?

MPU Kosten
MPU Kosten
Die Kosten für eine MPU waren bis Mitte 2018 für ganz Deutschland einheitlich geregelt. Damals galt die folgende Kostentabelle:

MPU-Gebühren (bis Juni 2018) Kosten

  • aufgrund einer oder mehrerer Alkoholauffälligkeiten 402,22 Euro
  • wegen zu vielen Punkten im Straßenverkehr oder Straftat(en) 347,48 Euro
  • wegen einer Alkoholauffälligkeit sowie Punkten im Straßenverkehr 575,96 Euro
  • wegen einer Drogenauffälligkeit 554,54 Euro
  • aufgrund von Drogenauffälligkeit und Punkten 728,28 Euro
  • wegen einer kombinierten Drogen- und Alkoholauffälligkeit 755,65 Euro
  • Aufgrund von einer Drogen – und Alkoholauffälligkeit sowie Punkten im Straßenverkehr oder Straftat(en) 929,39 Euro

Inzwischen ist es Sache der Begutachtungsstellen, die Gebühren für die MPU selbst festzulegen. Es ist also absolut sinnvoll, verschiedene Anbieter am Ort beziehungsweise in der Region miteinander zu vergleichen. Allerdings sind die Kosten in den zurückliegenden Jahren tendenziell eher gestiegen als gesunken.
Wenn man im Vorfeld der MPU einen Abstinenznachweis erbringen muss, kommen neben den reinen MPU-Kosten nochmals einige hundert Euro hinzu. Auch hier können die Kosten je nach durchführender Stelle unterschiedlich hoch sein.
Der Vorbereitungskurs auf die MPU ist nach wie vor optional. Da die Bestehens Quote unter den Teilnehmern jedoch deutlich größer als in der Vergleichsgruppe ist, ist ein solcher Kurs dringend angeraten. Auch hierfür kommen nochmals mehrere hundert Euro hinzu, sodass insgesamt ein Betrag von mindestens etwa 500, maximal aber weit über 2.000 Euro zusammenkommt.

Wie läuft die MPU genau ab?

Die MPU ist kein Instrument der Strafe, sondern der Überprüfung: Ist die teilnehmende Person körperlich geistig und charakterlich in der Lage, ein Kraftfahrzeug im Bereich des öffentlichen Straßenverkehres zu führen? Um dies herauszufinden, ist die MPU in mehrere Abschnitte unterteilt.
Zuerst muss man einige Fragebögen ausfüllen. Hier geht es vor allem um Fragen zur Person und zur aktuellen Lebenssituation. Es können aber auch bereits Fragen zu Auffälligkeiten in der Vergangenheit (zum Beispiel ein übervolles Punktekonto oder ein Alkohol- beziehungsweise Drogendelikt) enthalten sein.

Im Folgenden kommt die medizinische Untersuchung. Bei einer Drogen- und / oder Alkohol-MPU gehört zu diesem Abschnitt auch ein entsprechender Drogen- beziehungsweise Alkoholtest. Ansonsten werden jene Funktionen untersucht, die bei der Teilnahme am Straßenverkehr relevant sind. Weiterführende Untersuchungen, die etwa in den Bereich der Sexualität hineinragen, finden nicht statt.
Der dritte Abschnitt ist der Reaktions- beziehungsweise Leistungstest. Hierfür nehmen die Probanden an einem Computer Platz, wo sie auf akustische und / oder optische Signale auf vorgegebene Weise reagieren müssen. Das kann der Klick auf eine Taste sein, aber auch die Betätigung eines Fußpedals ist nicht unüblich.

Wie genau verläuft das letzte Gespräch

Zum Schluss kommt das verkehrspsychologische Gespräch an die Reihe. In diesem möchte sich eine Gutachterin oder ein Gutachter ein Bild des Gegenübers machen. Ganz entscheidend ist dabei die Vergangenheit: Was hat dazu geführt, dass die Person an der MPU teilnehmen muss? Wurde das eigene Fehlverhalten aufgearbeitet oder besteht weiterhin keine Einsicht? Hat die Teilnehmerin oder der Teilnehmer Strategien entwickelt, damit sich das Fehlverhalten nicht wiederholt? Aus den erhaltenen Antworten und den Resultaten der anderen Bestandteile der MPU wird das Gutachten erstellt. Zwar kann man dieses nicht gleich mit nach Hause nehmen, sondern bekommt es innerhalb von zwei Wochen zugeschickt. Doch in den meisten Fällen sagt einem das eigene Gefühl recht zuverlässig, ob man bestanden hat oder die MPU wiederholen muss.

Wie lange braucht man für eine MPU?

Es gibt keine gesetzliche Vorgabe über die Dauer einer MPU. Festgelegt ist allerdings, welche Bestandteile eine MPU an einer offiziellen Begutachtungsstelle haben muss. Erfahrungsgemäß braucht man für das Ausfüllen der Fragebögen, die medizinische Untersuchung, den Leistungs- und Reaktionstest sowie das psychologische Gespräch mindestens zweieinhalb Stunden. Die MPU kann sich aber auch über dreieinhalb oder in seltenen Fällen auch über vier Stunden hinziehen. Wenn ein Drogen- oder Alkoholdelikt zur MPU-Teilnahme geführt hat, muss man in den meisten Fällen vor der Zulassung zur MPU einen Abstinenznachweis durchführen. Hiermit erhöhen sich, so zu sagen die MPU Kosten enorm.

Anders als die Medizinisch-Psychologische Untersuchung selbst ist dieser allerdings nicht an einem halben Tag erledigt: Mindestens sechs Monate, oft aber sogar zwölf Monate dauert der Abstinenzzeitraum, in dessen Verlauf man seine Abstinenz mittels mehrerer Proben nachweisen muss. Auch die Teilnahme an einem MPU-Vorbereitungskurs wird angeraten, da man dann bessere Chancen zum Bestehen hat. Die meisten dieser optionalen Kurse ziehen sich über mehrere Monate hin.
Aus zeitlicher Sicht ist die eigentliche MPU also in der Regel der kleinste Faktor – aber natürlich der wesentliche. Denn erst nach bestandener MPU kann man seinen Führerschein erneut beantragen.

Ist es schwer, eine MPU zu bestehen?

Rund um die MPU ranken sich zahlreiche Gerüchte. So wird etwa behauptet, dass man die MPU nicht beim ersten Mal bestehen könne. Außerdem behaupten einige teilnehmende Personen und andere selbsternannte MPU-Experten: Ist man „auf dem Kieker“ der bei der Begutachtungsstelle arbeitenden Menschen, so hat man keine Chance, die MPU im eigenen Sinne zu durchlaufen.

All dies sind allerdings haltlose Behauptungen. Ebenso falsch ist die Aussage, es handele sich bei der MPU um eine versteckte Strafmaßnahme. Tatsächlich dient sie nur einem einzigen Zweck: Sie soll feststellen, ob eine teilnehmende Person körperlich, geistig und charakterlich in der Lage ist, mit einem Kraftfahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen. Dass die MPU dafür nicht aus Pro-Forma-Bestandteilen zusammengesetzt sein kann, liegt auf der Hand: Wer an einer MPU teilnimmt, hat sich und andere Verkehrsteilnehmer in der Vergangenheit in Gefahr gebracht und durch den Entzug des Führerscheines einen Schuss vor den Bug bekommen. Bei der MPU gilt es herauszufinden, ob diese Gefahr immer noch besteht oder (allem Anschein nach) gebannt ist.

Etwa zwei Drittel aller MPU-Teilnehmer bestehen diese Maßnahme. Somit sparen sie sich die weiteren MPU Kosten zwecks der Wiederholung, Abstinenznachweises, usw. Besonders gute stehen die eigenen Chancen, wenn man im Vorfeld an einer professionellen MPU-Vorbereitung teilnimmt. Ein solcher Kurs erstreckt sich über mehrere Wochen, manchmal sogar über Monate. Außerdem muss man einige hundert Euro dafür bezahlen, doch dieses Geld ist gut investiert. Denn bei dem Kurs lernt man sich selbst besser kennen und zu organisieren, außerdem erfährt man viel über die möglichen Fallstricke, die einen bei der MPU erwarten können. Zwar ist der Vorbereitungskurs freiwillig und es ist auch ohne diesen machbar, die MPU zu bestehen. Wer aber schnell und sicher wieder zum Führerschein kommen möchte, sollte nicht unvorbereitet in die MPU gehen.

Was passiert, wenn man die MPU nicht besteht?

Auch zu dieser Frage brodelt die Gerüchteküche. So wird hartnäckig behauptet, dass man maximal drei Versuche hat, die MPU zu bestehen und einem der Führerschein danach leider für immer verwehrt bliebe. Diese Behauptung ist allerdings vollkommen aus der Luft gegriffen: Ein jeder hat das Recht, die MPU beliebig oft zu durchlaufen. Wer dreimal durchgefallen ist, darf sich also jederzeit wieder zur MPU anmelden. Es wird auch weder bei der Führerscheinstelle noch in einer anderen Behörde Buch darüber geführt, wie oft man an der MPU bereits teilgenommen hat. Zwar bieten die Begutachtungsstellen den Service an, das Ergebnis direkt an die Führerscheinstelle zu schicken. Letztlich kann die teilnehmende Person allerdings alleine darüber entscheiden.

Wer sich das Ergebnis also nach Hause schicken lässt kann selbst entscheiden, ob die Behörden davon erfahren. Hat man die MPU in einer Begutachtungsstelle nicht bestanden, kann man sich jederzeit bei einer weiteren anmelden, ohne dass man dort Kenntnis von einer zurückliegenden „MPU-Karriere“ einer Person hat.
Ein Knackpunkt ist allerdings die finanzielle Seite. Denn wer an einer MPU teilnimmt, muss alle Kosten in voller Höhe selber tragen. Und ein Mengenrabatt wird hier leider nicht angeboten. Dies ist ein weiterer Grund dafür, sich professionell auf die Teilnahme an der MPU vorzubereiten: Unter dem Strich kann man sogar Geld sparen, wenn man gut geschult und selbstsicher zum MPU-Termin erscheint.

Wie viele fallen bei der ersten MPU durch?

Das Gerücht ist hartnäckig: „Beim ersten Versuch kann man die MPU überhaupt nicht bestehen!“ Die Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache. Je nach Region, aber auch von Jahr zu Jahr schwanken die Prozentsätze, doch im Durchschnitt bestehen etwa 60 – 66 % die MPU. Weitere 4 – 6% bestehen die MPU mit „bedingter Fahreignung“, müssen sich also nochmals in einer Fahrschule bewähren. Unter dem Strich fällt also rund ein Drittel der an der MPU teilnehmenden Personen durch. Über die Frage, wie oft man bereits an einer MPU teilgenommen hat, wird keine Statistik geführt.

Fakt ist aber: Wer sich auf die MPU vorbereitet, hat weitaus bessere Chancen zu bestehen. Für die Vorbereitung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von Literatur und Apps über den Wochenend-Schnellkurs bis hin zum mehrere Wochen andauernden Kurs reichen. Generell gilt natürlich, dass auch jede Vorbereitung besser ist als keine Vorbereitung. Am besten stehen die eigenen Aussichten allerdings bei der zuletzt genannten Variante, auch wenn diese Vorbereitung am meisten Geld kostet.

In jedem Fall sollten MPU-Teilnehmer nüchtern, clean und mit der passenden inneren Einstellung zum MPU-Termin kommen. Andernfalls sind die Chancen äußerst gering, die MPU zu bestehen und bald wieder Auto fahren zu dürfen.

Fazit: Wie geht es nach positiver MPU weiter?

Nach der MPU kann es noch bis zu zwei Wochen dauern, bis man Gewissheit über den eigenen Erfolg oder Misserfolg hat. Denn so lange dauert es, bis das Gutachten geschrieben und verschickt wurde. Hat man eine MPU wegen eines Drogen- oder Alkoholdeliktes durchlaufen, gibt es mit dem Alkohol- oder Drogentest noch einen weiteren Fallstrick. Denn die Auswertung der Haar- oder Urinprobe nimmt ebenfalls etwas Zeit in Anspruch. Schlimmstenfalls können positive Resultate an dieser Stelle den Erfolg bei der kompletten MPU gefährden.

Bei der MPU hat man die Wahl, ob das Ergebnis direkt an die zuständige Führerscheinstelle oder nach Hause geschickt werden soll. Im erstgenannten Fall muss man vom eigenen Erfolg überzeugt sein, um den Führerschein neu beantragen zu können. Ist das Ergebnis negativ, wird es natürlich nichts mit dem Neuantrag.
Auch wenn man das positive Ergebnis ins Haus bekommt, kann man sofort seinen Führerschein neu beantragen. Dafür ist es wichtig, das von der Begutachtungsstelle erhaltene Dokument bei der Führerscheinstelle vorzulegen.
In jedem Fall gilt: Nach positivem Abschluss der MPU sind alle Test- und Regressmaßnahmen beendet.

Man kann auch Kosten für MPU sparen

Man muss also keine Abstinenz mehr nachweisen, keine Nachschulung machen (sofern man die MPU nicht mit „bedingter Fahrtauglichkeit“ durchlaufen hat) und auch keine Drogen- oder Alkoholtests mehr befürchten. Sofern man sich nichts mehr zuschulden kommen lässt, kann man nach dem Wiedererhalt des Führerscheins ohne zeitliches Limit und ohne andere Auflagen wieder fahren. Selbstverständlich gilt die StVO aber auch für ehemalige MPU-Teilnehmende in vollem Umfang. Das bedeutet: Don’t drink and drive – und Finger weg von allen Drogen.

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